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Thema „Baracke des Typs RLM 501“ Rettung eines Kulturdenkmals für die europäische Gedenkstätte STALAG VIII A

Thema „Baracke des Typs RLM 501“ Rettung eines Kulturdenkmals für die europäische Gedenkstätte STALAG VIII A

Zusammen mit der polnischen Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur veranstaltet der Meetingpoint Memory Messiaen e.V. heute eine Konferenz zum Thema Baracke PLM 501. Die Veranstaltung bietet Expert:innen und Vertreter:innen aus Gesellschaft und Politik die Möglichkeit, über Perspektiven zu sprechen, die eine Restaurierung und den Aufbau dieser Baracke ermöglichen. Die Gäste sollen aber auch ihre Expertiesen teilen, die die Stifung Erinnerung, Bildung, Kultur und der Meetingpoint dabei unterstützen können, das Vorhaben zu realisieren.

Am 11.04.2024 fand im Europäischen Zentrum Erinnerung, Bildung, Kultur eine Konferenz statt, die sich mit dem Wiederaufbau einer Baracke aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag VIII A Görlitz-Ost beschäftigte.

Vertreter:innen beider Partnerorganisationen, der polnischen Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur, sowie des Meetingpoints Memory Messiaen e.V. stellten anfänglich die Ausgangssituation dar: Die denkmalgeschützte Baracke des Bautyps RLM 501 wurde der Stiftung von der AWO Görlitz übergeben, und danach von einem Archäologenteam unter der Leitung von Dr. Wojciech Głowa aus Kraków und Dr. Cezary Buśko aus Wrocław Ende Oktober 2021 demontiert und mit größter Sorgfalt zum derzeitigen Einlagerungsort in Dłużyna Górna gebracht. In Kleinstteile zerlegt und fachmännisch  markiert ist die Baracke nun eingelagert und wartet auf die Initiierung weiterer Schritte, die das Restaurierungsvorhaben anregen und den Aufbau des Kulturdenkmals auf dem ursprünglich angedachten Platz in der Gedenkstätte Stalag VIII A ermöglichen.

Im weiteren Verlauf der Konferenz wurden die finanziellen Hürden des Vorhabens dargelegt. Neben den bereits entstandenen Kosten und der laufenden Aufwendungen werden weitere Mittel benötigt, die für die Realisierung des mehrjährigen Vorhabens notwendig sind. Die Baracke soll nicht nur Anschauungszwecken dienen, sondern so ausgebaut werden, dass ihre Räume für die Bildungsmission der Stiftung und des Vereins benutzt werden sowie den touristischen Zwecken der Grenzregion dienen können. In den rekonstruierten Räumen werden auch Ausstellungen über das ehemalige Lager zu sehen sein. Ein Teil der Baracke soll eine Rekonstruktion der damaligen Barackenausstattung zeigen. Ein weiterer Teil soll die Dauerausstellung erweitern und Platz für temporäre Ausstellungen bieten. Dies ist natürlich mit enormen Ausgaben verbunden.

Alle an diesem Projekt Beteiligten sind jedoch zuversichtlich, dass es sich langfristig um eine überaus bereichernde Investition für die Erinnerungsarbeit in der Region handeln wird. Diese Investition wird sowohl die regionale Identität der jüngeren Generation wie auch den Respekt für den Standort selbst unterstützen, der durch die schwierige Kriegsgefangenengeschichte von Tausenden von Soldaten, die gegen das Dritte Reich kämpften, belastet ist. Das Vorhaben wird von einer breiten Koalition aus Organisationen auf beiden Seiten der Neiße unterstützt wie die an der Diskussion teilnehmenden Vertreter von Institutionen aus Polen und Deutschland zum Ausdruck brachten.

Erklärungen zur Zusammenarbeit und Unterstützung des Vorhabens gaben unter anderem Dr. Violetta Rezler-Wasielewska, Direktorin des Zentralen Museums für Kriegsgefangene, Dr. habil. Tomasz Głowiński, Prof. UWr., Benedikt Hummel, Bürgermeister für Kultur, Jugend, Schule, Sport, Soziales, Bauen und Stadtentwicklung der Stadt Görlitz; Michael Heidrich, Referatsleiter Sächsische Staatskanzlei Strategische Planung, gesellschaftliche Gruppen und Kirchen, Demografie, Zuständig für Erinnerungskultur sowie Antje Klose, Leiterin der Abteilung Strukturentwicklung, Wirtschaftsförderung und internationale Beziehungen in Vertretung des Landrates von Görlitz.

Wir möchten allen Konferenzgästen für ihre Teilnahme an der Sitzung, für ihre interessanten Kommentare und Gedanken sowie für ihre Bereitschaft, dieses Projekt zu unterstützen, danken.