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Bewegende Besuche in der Gedenkstätte Stalag VIII A

Bewegende Besuche in der Gedenkstätte Stalag VIII A

In der letzten Woche besuchten zwei Familien von ehemaligen Kriegsgefangenen die Gedenkstätte Stalag VIII A um die bewegenden Geschichten ihrer Vorfahren mit uns zu teilen.

Am 24. Mai 2024 trafen wir den Sohn sowie die Enkelkinder des französischen Kriegsgefangenen Henri Louis Coustou (1912-2001). Coustou’s Lagernummer im Stalag VIII A war die Nr. 28255. Er wurde als Zwangsarbeiter im Arbeitskommando 222 in einem kleinen Ort, nicht weit entfernt von Görlitz im heutigen Polen, auf einem Bauernhof zur Arbeit eingesetzt. Bei dem für sie sehr wichtigen Besuch, berichteten sie von ihrem (Groß-) Vater, zeigten uns Bilder und übergaben uns Dokumente über Coustou, welche auch für unsere zukünftige Bildungsarbeit von Wert sind. Außerdem erzählten sie uns, dass sie noch nach Przesieczany reisen wollen, um den Ort, an welchem Coustou eine lange Zeit seiner Kriegsgefangenschaft als Zwangsarbeiter verbrachte, zu besuchen.

Raymond Debroux und seine Frau reisten aus Belgien an und besuchten am 29. Mai 2024 die Gedenkstätte Stalag VIII A. Debroux’s Vater Fernand Debroux (1919-2012) ist nach dem Überfall Deutschlands auf Belgien und im Zuge der Kapitulation der belgischen Streitkräfte im Mai 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten (Lagernummer 15686), in welcher er bis Ende des Krieges blieb. Als Zwangsarbeiter wurde er in den fünf Jahren der Kriegsgefangenschaft auf zwei Bauernhöfen eingesetzt, zuerst in Alzenau, dann in Nieder-Adelsdorf (heute Zagrodno, Polen). Es war ein sehr emotionaler Besuch, bei dem die Familie uns Einblick in Fotos seiner Kriegsgefangenschaft sowie Unterlagen gewährte und sie uns zur Verfügung stellte.

Wir bedanken uns bei beiden Familien für den sehr interessanten und bewegenden Besuch, der jeweils für beide Seiten sehr bedeutend und bereichernd war und für den zukünftigen Kontakt.