Die Uraufführung eines der bedeutendsten Kammermusikwerke des 20. Jahrhunderts – des „Quatuor pour la fin du temps” – fand im Görlitzer Stalag VIII A am 15. Januar 1941 in der Besetzung von Olivier Messiaen, Henri Akoka, Etienne Pasquier und Jean Le Boulaire in der Baracke 27 B statt. Anwesend waren ca. 300 Mitgefangene und Wachpersonal.
Komponiert wurde das Stück von Messiaen während seiner Gefangenschaft. Bereits im Dezember 1940 erklangen fünf Sätze des Quartetts während eines Musik- und Poesieabends in der Theaterbaracke zusammen mit Gedichten von Zdzisław Nardelli.
Im Februar 1941 gelang es Messiaen und Pasquier mithilfe des deutschen Offiziers und Rechtsanwalts Karl-Albert Brüll das Stalag mit gefälschten Ausweisen auf einem Transport nach Frankreich zu verlassen. Akoka kehrte, nach zwei spektakulären Fluchtversuchen, im Mai 1941 nach Frankreich zurück. Le Boulaire konnte als letzter der vier ebenfalls mit Brülls Hilfe seine Entlassung im Januar 1942 erwirken.
Zum Gedenken aller, die im Stalag VIII A litten, bangten und hofften, lädt der MEETINGPOINT MEMORY MESSIAEN e.V. seit 2008 jährlich am 15. Januar zu einem besonderen Konzert ein – Januarkonzert in Rahmen der Messiaen-Tage.