Kulturstifter: „Arbeit im Grabungsfeld“

Die Strukturen des Lagers beugten sich nach dem Krieg der Natur. Der Wald nahm sich das, was nach Vertuschungsversuchen der fliehenden Nazis in der ersten Jahreshälfte ´45 und nach der Abtragung der Baracken um Material für den Wiederaufbau der Großstädte übrigblieb. Was aber nun nachdem der Ort für die beiden Städte Görlitz und Zgorzelec in Vergessenheit zu geraten drohte, unwiderruflich bleibt, ist die Erinnerung. Die Erinnerung an die, die Leid trugen und namenlos im Kriegsgefangenenlager starben. Die Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur sowie der Meetingpoint Memory Messiaen forschen deshalb unermüdlich und kooperieren mit einem immer wachsenden Netzwerk an Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hintergründe um das ehemalige Kriegsgefangenenlager in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und das Europäische Zentrum Erinnerung, Bildung, Kultur zu einer etablierten Bildungs- und Kultureinrichtung in der Europastadt Görlitz – Zgorzelec zu machen.

“Und es sind interessanterweise die lange nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, nach dem Ende des Kalten Krieges Geborenen, sind die Kinder des 21. Jahrhunderts, für die außer Frage steht, dass gemeinsames Arbeiten in einer mehrsprachigen, den Blick aus unterschiedlicher Perspektive auf einen Gegenstand werfenden Gruppe nicht nur die Erkenntnis, sondern auch der eigenen Vorstellungskraft dient“, so Marcel Beyer im Kulturstifter Magazin.