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Das Ende des Leidens. Das Ende der Zeit

Das Ende des Leidens. Das Ende der Zeit

Eine Arte-Doku strahlt Hoffnung aus – von 1941 in die Gegenwart und von Görlitz-Zgorzelec in die Welt.

Am 15. Januar dieses Jahres jährte sich die Uraufführung des „Quartetts auf das Ende der Zeit“ von Olivier Messiaen zum 80. Mal. 1941 hatte er es mit seinen französischen Mitgefangenen Henri Akoka, Etienne Pasquier und Jean Le Boulaire in Kriegsgefangenschaft im Stalag VIII A im damaligen Görlitz aufgeführt.
Es schmerzte und resignierte, diesen Tag, dieses Erinnern und dieses Gedenken nicht in würdigem Rahmen mit zahlreichen, internationalen Gästen beiderseits der Neiße begehen zu können – und sich nicht von Messiaens tönendem Vermächtnis berühren lassen zu können. Die zahlreichen Nachfragen zu Tickets und Alternativterminen und die von den musikalischen Meditationen bewegten Zuhörenden an diesem Tag in der Heilig-Kreuz Kirche zeigten, dass diese Aufführung von Gewicht und Bedeutung gewesen wäre – gewiss ganz besonders in dieser schwierigen Phase der Pandemie.

Doch bereits 2020 wurde ein Hoffnungsschimmer entfacht, der bald erlebbar wird: für das 80. Jahr der Uraufführung sollte eine arte-Dokumentation mit Pierre-Laurent Aimard (Klavier), Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Isabelle Faust (Violine) und Jörg Widmann (Klarinette) entstehen – ein Aufzeichnung des Quartetts, die von Interviews und historischen Kontexten umrahmt wird.

Nun wird diese Dokumentation erstmals am 4. Juli um 17:20Uhr im Programm von arte zu sehen sein. Ein passender Anlass, dass Lina Bischoffberger (Mitarbeiterin im Festivalteam) die Dreharbeiten Revue passieren lassen und ihre Eindrücke teilen kann: „Für mich als neues Mitglied des Messiaen-Tage-Teams war es ein herrlicher Vorgeschmack auf die Festival-Tage, da ich zum ersten Mal das Quartett am Ort seiner Entstehung vernehmen durfte – wenn auch nur „häppchenweise“. Denn die gedrehten Filmabschnitte waren am zweiten Drehtag häufig nur einige Sekunden lang! Ich habe somit nur eine blasse Vorstellung davon, wie eindrucksvoll der Film als nun zusammengefügtes Kunstwerk sein wird. Wunderbar war auch, mich mit dem jungen Pianisten Lucas Krupinski bereits austauschen zu können, welcher in Vorfreude auf seinen eigenen Auftritt bei den kommenden Messiaen-Tagen schon das Gelände, das Flair und vor allem den Messiaen-Spezialisten Pierre-Laurent Aimard kennenlernen durfte.“